Schon wieder ist ein Monat vorüber. Morgen früh fahren wir abermals in die Klinik, um den Geburtstermin unserer Tochter endgültig festzulegen. Richtig begeistert bin ich von unserer Drive-in-Variante zwar noch immer nicht, freue mich aber nach wie vor sehr, in so guter Obhut gelandet zu sein.


Der Gedanke an die bevorstehende Geburt ist schon irgendwie befremdlich. Ich meine: Eines Tages aus dem Bett zu kullern, gemütlich ins Auto zu steigen, die Klinik zu betreten, mal eben aufgeschnitten zu werden und plötzlich ein Baby im Arm zu halten – ganz ohne das ganze Vortheater, als würde man sich im Drive-in bei McDonalds eine Tüte Pommes kaufen. Nur ist in der Tüte ein Baby. Unser Baby. Das dritte seiner Art. Um Himmels Willen…

Vielleicht übertreibe ich. Vielleicht sollte ich mich einfach damit abfinden und mir einreden: „Geburt ist Geburt.“ Aber so ist es für mich nun mal nicht.

Die letzten beiden Male wurde ich schon des sagenumwobenen Finales beraubt: Keine Glücksgefühle, kein Stolz, es gemeistert zu haben, kein Ankommen in meiner neuen Rolle. Und jetzt fehlt obendrein auch noch der ausgiebige, wenn auch schmerzvolle Prozess, der mir hilft, zu verstehen, dass sich bald alles verändern wird. Ein bisschen macht mich das schon traurig. Aber ich freue mich natürlich trotzdem sehr auf unsere kleine Süße, die schon jetzt zeigt, wie energiegeladen und willensstark sie ist. Gut so. Die Welt braucht dringender denn je kleine Dickköpfe, die wissen, was sie wollen.


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