Woran liegt es, dass die Zeit für mich so schnell vergeht? Am Alter? Am Glücklichsein? Am Wetter? Manchmal, wenn ich meinen Blog besuche, denke ich: „Puh, da ist ja ewig nix passiert.“ Aber kein Wunder. All meine Freizeit floss bis jetzt in ein hoffentlich spannendes Buchkapitel für Simone Theisen-Diethers neuestes Werk – zum Thema Schwangerschaft übrigens. Jetzt bin ich endlich wieder frei, euch neuen Content vorzustellen.


Von einer Nuss zu einer Elfe

Aber apropos Schwangerschaft: Das letzte Mal, als ich darüber berichtete, war unser Radieschen noch eine Erdnuss, richtig? Mittlerweile bin ich im siebten Schwangerschaftsmonat angekommen und darf bekennen: Zwischendurch war so einiges los.

Beim letzten großen Ultraschall – das war um die 21. Woche – kam zum Beispiel heraus, dass wir ein Mädchen erwarten. Aber das überraschte mich nicht. Auch in den beiden Schwangerschaften davor wusste ich von Anfang an, ob ein Mädchen oder ein Junge Purzelbäume in mir schlug. Diesmal war ich sicher, es wird ein Mädchen. Tja, was soll ich sagen? Auf mein Bauchgefühl ist eben Verlass. 😉

Ein bisschen einseitig

Es gab an diesem Tag aber auch noch eine andere Botschaft. Während unsere Ärztin damit beschäftigt war, einen genauen Blick auf die Blutversorgung meiner Plazenta zu werfen, wurde ihre Stirn plötzlich ganz runzelig. „Ich kriege keine vernünftige Messung“, sagte sie nach einer Weile Hin- und Herfummeln mit dem Schallkopf. Als die Messung dann endlich gelang, erklärte sie meinem Mann und mir den Grund, weshalb sie es so genau haben wollte: „Ich sehe hier einen erhöhten Widerstand. Das heißt, eines der beiden blutversorgenden Gefäße für die Plazenta ist ein bisschen dicht. Das ist an sich nicht schlimm, denn die andere Seite ist ok und kann das kompensieren. Aber da Ihr Baby sehr klein ist, müssen wir schauen, ob es auch wirklich nicht unterversorgt ist.“

Für`s Verständnis: Die Plazenta wird von zwei Arterien mit Blut versorgt, eine in der Nähe der linken, eine in der Nähe der rechten Leiste – gaaaanz grob erklärt. Wenn eine Seite versagt, übernimmt die andere Seite und kompensiert den Verlust – so jedenfalls die clevere Intention von Mutter Natur. Stellt sich in diesem Zusammenhang jedoch heraus, dass ein Baby im Bauch nicht ordentlich wächst, muss genauer geschaut werden. Und genau das ist schon am nächsten Tag passiert. Denn da stand die Feindiagnostik an.

Anderthalb Stunden

Anderthalb Stunden dauerte das ganze Prozedere und ich wurde beinahe wahnsinnig. Versteht mich nicht falsch, es war wundervoll, unser Baby so lange bestaunen und beobachten zu dürfen. Aber es strengte eben auch unglaublich an. Am Ende die Erleichterung: Unsere Kleine ist zwar wirklich zierlich, wird aber gut versorgt. Alles absolut in Ordnung. Für mich gabs hingegen einen vorsorglichen Denkzettel: „Mit ihrem Herzproblem müssen Sie vor der Geburt nochmal zum Ultraschall. So ein Kaiserschnitt geht immens aufs Herz und auch die Zeit danach ist nicht ohne – das wissen viele gar nicht. Wir müssen vorher genau wissen, was los ist.“

Gesagt, getan. Gleich danach rief ich meinen allerliebsten Internisten an und vereinbarte einen Termin zur Herzkontrolle. Selbige steht mir vermutlich auch noch einmal während der Geburtsplanung in der Klinik bevor, damit sich die Ärzte dort selbst ein Bild machen und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen treffen können. Ich hoffe aber, meine Herzklappen halten durch und kein Herzchirurg muss während des Kaiserschnitts einschreiten. Aber ich bin guter Dinge.

Auf der Zielgeraden

Ansonsten geht es mir insgesamt ganz gut, auch wenn ich hin und wieder ein paar Durchhänger habe. Doch das Ende ist ja nun in Sicht. Vermutlich wiederhole ich mich, aber ich finde es einfach unglaublich, wie schnell die Zeit bis jetzt regelrecht dahinplätscherte. Damals, in den ersten beiden Schwangerschaften, war das noch ganz anders. Die Tage und Wochen zogen sich, der vierwöchige Abstand zwischen den Untersuchungen fühlte sich so lang an wie eine halbe Schwangerschaft und ich hatte einfach immer das Gefühl, die Kinder kämen nie aus mir raus. Verrückt, was das Alter, Glücklichsein und das Wetter so alles bewirken können.