Wieder mal ein Zwischenstand: Die Fehlgeburt ist nun etwas mehr als drei Monate her. Mein sogenannter Zyklus war bislang wie gewohnt gut dabei, sich desaströs zu verhalten, doch dann entdeckte ich (wieder mal) Mönchspfeffer. Was soll ich sagen? Zwei Wochen nach meiner Periode (für die ich nuuur zwölf Wochen brauchte) springen meine Eier so wunderschön wie geisteskrankte Lemminge.


Einer muss es ja tun

Und ja, selbst dieses Thema hat etwas mit instabilen Kopfgelenken zu tun. Immerhin ist diese Krankheit laut Dr. Kuklinski unglaublich fruchtbarkeits- und lusthemmend, von den Chancen einer intakten Schwangerschaft ganz zu schweigen. Dr. Tempelhof hingegen argumentiert da etwas anders, habe ich mir sagen lassen, nämlich dahingehend, dass eine Schwangerschaft den Körper in gewisser Weise reguliert. Aber gut, wie es auch immer sein mag, meine Mission steht fest: die Oberhand über meinen Zyklus zurückgewinnen. Einer muss es ja tun.

Das Orakel-1×1

Nein, ich messe nicht täglich meine Temperatur und führe eine Kurve oder kontrolliere meinen Zervixschleim auf Spinnbarkeit (unsicheres Zeichen dafür, dass Frau fruchtbar ist). Lieber nutze ich ganz plump billige Ovulationstests, mit deren Hilfe ich schon zweimal recht fix schwanger werden durfte. Orakeln nennt sich diese Vorgehensweise und ist eigentlich nicht schlecht, wenn man solche unproduktiven Zyklen wie ich durchläuft. Dabei pullert Frau jeden Tag um ungefähr die gleiche Zeit auf so ein Stäbchen wie oben gezeigt und schaut, was passiert. Ist die Kontrolllinie (neben dem grünen Abschnitt zum Anfassen) dicker als die Testlinie, ist der Test negativ, es liegt also kein Eisprung vor. Ist die Testlinie deutlich dicker, steht ein Eisprung bevor und man sollte innerhalb der nächsten Stunden ganz, ganz viel kuscheln.

Soweit, so gut. Blöd ist nur, dass Ovulationstests manchmal nicht sehr eindeutig sind. Frauen, deren Eisprunghormon, LH (das Luteinisierende Hormon), grundsätzlich ein bisschen höher ausfällt, werden bei entsprechend empfindlichen Tests (10mlU/ml) Tag um Tag positiv testen, ohne dass ein Eisprung ansteht. Frauen, die sich für einen weniger empfindlichen Test (20-25mlU/ml) entschieden haben, grundsätzlich aber wenig LH produzieren, verpassen wiederum ihren Eisprung, weil ihre Tests nichts anzeigen. Ist wirklich eine Wissenschaft für sich. Ich nutzte jedenfalls diese hier (mit nicht ganz so starker Empfindlichkeit).

Bin glücklich

Für mich ist gerade nicht entscheidend, ob es diesmal schon geklappt hat. Ich freue mich schon immens darüber, dass Mönchspfeffer mir anscheinend zu einem regelmäßigen Zyklus verhilft. Ja, diese vorschnelle Vorfreude möchte ich mir wirklich gönnen. Denn damit ist es nicht mehr so schlimm, wenn ich sage: „Ok, dann im nächsten Zyklus.“ Der lässt dann nämlich nicht mehr sechs, sondern nur einen Monat auf sich warten. 😉