Habt ihr euch je gefragt, warum in der umfangreichen Reihe der B-Vitamine bestimmte Nummern übersprungen werden? Beispielsweise folgt auf Vitamin B1, B2 und B3 nicht die Nummer 4, sondern B5. Und was ist mit Vitamin B8, B10 und B11?


Die B-Vitamin-Familie

Die B-Vitamine, die Kelly Family der Mikronährstoffe, teilen sich nicht zufällig das „B“ in ihren Namen. Ihre Einordnung unter einem gemeinsamen Buchstaben spiegelt eine tiefe Verbundenheit wider. Jedes dieser Vitamine spielt eine entscheidende Rolle im Energiestoffwechsel unseres Körpers – sie sind wie unsichtbare Superhelden, die die Energie aus unserer Nahrung freisetzen und in Power umwandeln, die wir für unseren Alltag brauchen. Sie heißen:

  1. Vitamin B1 (Thiamin): Unterstützt den Energiestoffwechsel und ist wichtig für die Funktion des Nervensystems und des Herzens.
  2. Vitamin B2 (Riboflavin): Spielt eine Schlüsselrolle im Energiestoffwechsel, unterstützt die Gesundheit von Haut und Augen und hilft bei der Umwandlung anderer Vitamine in ihre aktive Form.
  3. Vitamin B3 (Niacin): Wichtig für den Energiestoffwechsel, die DNA-Reparatur, die Hautgesundheit und die Senkung des Cholesterinspiegels.
  4. Vitamin B5 (Pantothensäure): Essentiell für die Synthese von Coenzym A (beteiligt an der Synthese und dem Abbau von Fettsäuren) und somit wichtig für den Energiestoffwechsel.
  5. Vitamin B6 (Pyridoxin): Beteiligt am Stoffwechsel von Aminosäuren und Fettsäuren, wichtig für die Bildung von roten Blutkörperchen und die Funktion des Nervensystems.
  6. Vitamin B7 (Biotin): Spielt eine Rolle im Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel und unterstützt die Gesundheit von Haaren, Haut und Nägeln.
  7. Vitamin B9 (Folsäure): Notwendig für die Zellteilung und -wachstum, die DNA-Synthese und die Bildung roter Blutkörperchen. Sehr wichtig während der Schwangerschaft.
  8. Vitamin B12 (Cobalamin): Wichtig für die Bildung roter Blutkörperchen, die Funktion des Nervensystems und die DNA-Synthese. B12 arbeitet eng mit Folsäure zusammen und ist essenziell für die kognitive Gesundheit. Hier kommt ihr zum B12-Blogbeitrag. Und hier erfahrt ihr, worauf bei der Wahl des richtigen Präparats zu achten ist.

Tolle Sache. Aber wo sind die abtrünnigen B-Vitamine 4, 8, 10 und 11? Ist da womöglich eine Verschwörung im Gange?

Die Irrwege der B-Vitamine

Tut mir leid, es ist völlig unspektakulär: Die Nomenklatur und Klassifizierung der Vitamine entwickelte sich historisch auf Basis von Entdeckungen und Forschungen, die manchmal zu irrtümlichen Annahmen führten und später revidiert werden mussten. Das heißt: Als die B-Vitamine entdeckt und nummeriert wurden, glaubte man, dass jede als „Vitamin B“ bezeichnete Substanz ein einzigartiges und essentielles Nährstoffelement sei. Mit der Zeit und weiterer Forschung stellte sich jedoch heraus, dass einige dieser Substanzen nicht den Kriterien für Vitamine entsprachen, entweder weil sie vom menschlichen Körper synthetisiert werden können oder weil sie nicht unbedingt für die allgemeine Gesundheit erforderlich sind. In anderen Fällen wurden einige „Vitamine“ tatsächlich als Teil eines Komplexes erkannt oder ihre angenommene Funktion war nicht korrekt.

Die abtrünnigen B-Vitamine

Deshalb wurden die folgenden Familienmitglieder nachträglich ihres Platzes verwiesen:

  • „Vitamin B4“: Wurde manchmal für Adenin verwendet, eine Substanz, die heute nicht als Vitamin betrachtet wird, da sie vom Körper in ausreichenden Mengen synthetisiert werden kann.
  • „Vitamin B8“: Wurde früher gelegentlich für Inositol verwendet, einen Stoff, der in vielen Nahrungsmitteln vorkommt. Obwohl Inositol wichtige Funktionen in unserem Körper hat, wie zum Beispiel die Beeinflussung von Insulinreaktionen und die Förderung der Gesundheit von Nerven, Gehirn und Muskeln, wird es nicht als essentielles Vitamin im traditionellen Sinne angesehen.
  • „Vitamin B10“ und „Vitamin B11“: Wurden gelegentlich für Para-Aminobenzoesäure (PABA) und Salicylsäure verwendet. Allerdings sind diese beiden Stoffe nicht als Vitamine im klassischen Sinn anerkannt, weil sie nicht die gleiche essenzielle Rolle in unserer Ernährung spielen wie die offiziellen B-Vitamine. Kurz gesagt, unser Körper braucht sie nicht in der Art und Weise, wie er echte Vitamine benötigt, um gesund zu bleiben.

Ich dachte, für den oder anderen ist sowas ganz interessant. 🙈