Heute bin ich unglaublich müde, schon seit ich aufstehen musste. Das Wetter macht mich regelrecht schwach, erst recht der Frust, den ich darüber empfinde. Grau und kalt ist nicht meins. Eine richtige Sonnenanbeterin bin ich aber auch nicht. Eben deshalb liebe ich Mitteldingwetter wie im Frühling – aber das verzog sich ja leider gestern. Zum Glück ist Frühling nicht nur auf’s Wetter beschränkt. 🙂


Im Bett plötzlich wieder wach

Trotz Müdigkeit und Regen war mein Morgen richtig schön. Nachdem ich die Kinder in Schule und Kindergarten abgeladen und mit unseren irren Hunden eine Runde gedreht hatte, kuschelte ich mich zurück ins warme Bett, ganz dicht an meinen Mann. Naja und dann war ich auf einmal doch wieder ein bisschen wacher, wenn auch nicht unbedingt zur Freude unserer verstörten Katze. 🙂

Wie schön ist das doch, einen lieben Partner zu haben, nicht wahr? Aber was das betrifft, bin ich anscheinend ein bisschen verblendet. Ich bilde mir nämlich ein, dass es jedem so ergeht, obwohl ich weiß, dass das eben nicht so ist. Gerade wir chronisch Kranken sind doch eher sowas wie schlechte B-Ware, die sich eigentlich schon glücklich schätzen darf, wenn jemand ein „Wie geht es dir heute?“ nicht knallhart sarkastisch meint, sondern uns echte Fürsorge schenkt. Ich selbst erkenne meine Begegnungen als nicht durchgehend so dunkelgrau. Nicht jeder ist eine Empathiewüste. Aber wenn so jemand vor mir steht, dann verliere ich manchmal auch kurz den Blick fürs Frühlingswetter.

Darf ich Schutz brauchen?

Neulich hatte ich (mal wieder) eine ziemlich unschöne Konfrontation mit einer unglaublich schwierigen Person. Diese Person merkt trotz deutlicher Signale nicht, wie unangenehm und kraftzehrend sie auf andere wirkt, wohl aber, dass ihre Mitmenschen allesamt unerzogen, unvernünftig, planlos und geisteskrank sind. Allein die Nähe dieser Person ist herausfordernd, sobald sie aber obendrein auch noch den Mund öffnet, möchte ich am liebsten wegrennen. Nicht sachlich oder empathisch gibt sie sich, sondern laut, anmaßend, angriffslustig und rüpelhaft. So auch an jenem Tag. Aber wisst ihr was? Mein Mann war da und beschütze mich.

Jetzt könnten ich mir freilich darüber eine Platte machen, ob emanzipierte Frauen sowas überhaupt brauchen – Schutz und männliche Fürsorge und so Zeuch, und ob all sowas nicht auch irgendwie anmaßend und rückständig sein könnte. Solche Debatten gibt es wirklich, doch ich für mich kann sagen: Der Geschlechterkrieg hat in meiner Welt einfach keinen Platz. Ich bin heilfroh, nicht alle meine Kämpfe mutterseelenallein bestehen zu müssen. Lieber spare ich meine Kräfte für schöne Dinge. Wenn das umso besser geht, wenn mein Mann mir hilft, mich von tiefschwarzen Auren abzuschirmen, dann nehme ich das sehr dankbar an. 🙂