Seitdem ich beschlossen habe, gesund zu sein, bin ich es – einigermaßen. Ganz sicher mehr als vor zwei Jahren. Doch was bedeutet das? War alles Einbildung? Bin ich ein Wunder? Bin ich verrückt?


Kranke Menschen sollten sich in Humor üben

So oder anders, ich bin dankbar – wie lange mein Glück auch immer anhalten mag.

Menschen, denen ich davon erzähle, schlussfolgern sofort, dass ich niemals krank gewesen sein kann. Als ob Happy Endings in dieser Welt keinen Platz hätten. Als ob sie ein schlechter Scherz wären.

Ich mag schlechte Scherze. Besonders wenn sie es schaffen, mich von Luftnot, Herzrasen, Stromschlägen, Blutdruckschwankungen, rotunterlaufenen Augen, Taubheit, Schmerzen, Muskelschwäche, Ohnmachten, Schwindelattacken, Verschwommensehen, Übelkeit und schlechter Laune zu befreien.

Ergo: Kranke Menschen sollten sich in Humor üben. Oh Gott, ich weiß, wie abartig das klingt. Richtig abartig! Wüsste ich nicht, was es bedeutet, sich tagtäglich zu den einfachsten Dingen aufraffen zu müssen, käme ich nie und nimmer auf solche Provokationen. Nichtsdestoweniger steckt etwas Wahres darin: Wenn alles sowieso nur noch schrecklich ist, was hat man dann schon zu verlieren, wenn man versucht, das Leben schön zu finden? Wenn es wirkt, umso besser. Wenn nicht, Status quo. Oder?