Ich bin nicht sicher, ob ich noch unter der Geburt unseres Sohnes „leide“ oder einfach nur plemplem bin. Doch mein Körper macht mir langsam wirklich Angst.


Ich weiß ja nicht, wie es bei euch ist, aber bisher ging ich davon aus, dass Beanspruchung den Herzschlag erhöht und Ruhe ihn drosselt. Bei mir scheint das nicht mehr, oder besser ausgedrückt nur noch umgekehrt zu funktionieren.

Neulich, als wir in eine Straßenbahn stiegen, um vor unserem Umzug noch einmal das Naturkundemuseum zu besuchen, hatte ich schon so ein ekelhaftes Gefühl im Kopf: leer, fremd, bedrohlich. Also setzte ich mich hin und – WUSCH! – kam ich mir in dieser gemütlich vor sich herrumpelnden Tram auf einmal vor wie in einer Achterbahn.

„Aufstehen! Sofort aufstehen, wenn du nicht in den nächsten drei Sekunden von einem Schwarzen Loch verschluckt werden willst!“, kreischte mein Überlebenstrieb. Und nein, ich bin nicht schizophren.

Nach einer Weile probierte ich es sogar nochmal. Ich setzte mich und prompt fing das Spektakel in mir von vorn an – als würde ich Schwerstarbeit leisten, ohne es zu wissen.

Wären solche Symptomüberraschungen wenigstens immer gleichförmig. Wären sie vorhersehbar… Doch das Leben hört einfach nicht auf wehzutun. Das Gute: Es ist kein Dauerzustand. Noch nicht.